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GMT-Uhren

Uhrwerk im Fokus: Was GMT-Uhren so einzigartig macht

Finden Sie mit Bucherer und Ariel Adams heraus, was GMT-Uhren so besonders macht, welche Mechanik sich hinter der Komplikation verbirgt und was GMT als Funktion bei Uhren bedeutet.

Zunächst wollen wir kurz und übersichtlich grundsätzliche Fragen klären, bevor wir noch etwas tiefer in das Thema „GMT-Uhren“ eintauchen. Dazu haben wir den international renommierten Uhrenexperten Ariel Adams um ein Interview gebeten. Er hat uns ein paar der wichtigsten Fragen zu GMT-Uhren beantwortet.


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Was ist eine GMT-Uhr?

„Einfach ausgedrückt ist eine GMT-Uhr ein Zeitmesser mit einem Zeiger im 24-Stunden-Format, der zusätzlich zu den Zeigern für Stunden, Minuten und Sekunden eine zweite Zeitzone anzeigt. Es handelt sich also nicht, wie zum Teil fälschlicherweise angenommen wird, um eine Uhr mit mehr als einem Zifferblatt im 12-Stunden-Format. Eine GMT-Uhr besitzt immer eine 24-Stunden-Skala, die sich individuell einstellen lässt, um mit dem GMT-Zeiger eine zweite Zeitzone anzuzeigen.“

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Was bedeutet GMT bei Uhren?

„‘GMT‘ steht für ‚Greenwich Mean Time‘ und beschreibt die Zeit am Nullmeridian, der durch den Ort Greenwich verläuft. Zwar wird in der Wissenschaft eher die UTC (Universal Time Coordinated) genutzt, da sie die auf die Millisekunde genaue Atomuhrzeit zeigt. Jedoch ist die UTC im Hinblick auf die angezeigte Uhrzeit mit der GMT gleichzusetzen. Mit der ‚Stunde null‘ lässt sich die Uhrzeit überall auf der Welt bestimmen, indem man Stunden zu ihr addiert oder von ihr subtrahiert. Bewegt man sich von England aus nach Osten, so wird zu GMT in jeder neuen Zeitzone + 1 addiert. Bewegt man sich nach Westen, zieht man -1 von der GMT ab.“

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Wozu verwendet man GMT-Uhren?

„Heute werden GMT-Uhren von all denjenigen genutzt, die die Zeit an zwei unterschiedlichen Orten auf der Welt auf ein und derselben Uhr verfolgen möchten. GMT-Uhren eignen sich durch ihre Funktion auch hervorragend für Vielreisende, die immer im Blick behalten wollen, wie viel Uhr es an ihrem Heimatort ist. Ursprünglich wurden GMT-Uhren für Piloten entwickelt. Eine der beliebtesten GMT-Uhren aller Zeiten ist die ‚Rolex GMT-Master‘ aus der Mitte der 1950er Jahre. Rolex stellte sie für die Piloten der Fluggesellschaft Pan Am mit einer markanten blauen und roten Lünette her. Wegen der Farben der Lünette kennen die meisten Menschen das Modell als ‚Pepsi‘ oder ‚Pepsi-Lünette‘. Rolex gilt als Erfinder und erster Hersteller der GMT-Uhr.

GMT-Uhren können noch weitere Komplikationen haben. Die hauseigene „Chronomat B01 Chronograph 42” von Breitling besitzt sowohl einen GMT-Zeiger als auch einen Chronographen als zusätzliche Funktion.“

GMT-Uhr und Uhrwerk: Besonderheiten

Eine GMT-Uhr ermöglicht es ihrem Besitzer oder ihrer Besitzerin, nicht nur die aktuelle Ortszeit, sondern auch eine zweite Uhrzeit bzw. Zeitzone abzulesen. Dazu besitzen GMT-Uhren einen zusätzlichen Zeiger, der sich unabhängig von den anderen Zeigern bewegt.

Ein GMT-Uhrwerk ist komplexer und ausgefeilter als ein Standard-Uhrwerk. Um mehr als eine Zeitzone abbilden zu können, sind zusätzliche Komponenten und Mechanismen im Uhrwerk notwendig. Während ein Uhrwerk ohne GMT mit Stunden-, Minuten- und Sekundenzeiger auskommt, regulieren weitere Bausteine im GMT-Uhrwerk den Extra-Zeiger, der die zweite Zeitzone im 24-Stunden-Format auf einer gesonderten Skala oder einer Lünette am Rand des Uhrenglases darstellt. Das GMT-Uhrwerk muss nämlich in der Lage sein, den zusätzlichen Zeiger unabhängig vom Hauptstundenzeiger für den Träger oder die Trägerin der Uhr bewegbar zu machen. Dazu gibt es im Inneren jeder GMT-Uhr zwei Antriebssysteme: Das eine reguliert die Stunden-, Minuten- und Sekundenzeiger, das andere den GMT-Zeiger. Dieser wird durch ein zusätzlich verbautes Zahnrad angetrieben, das im Vergleich zum Stundenzeiger nur mit halber Drehgeschwindigkeit läuft. Das Zahnrad wird einfach in das bestehende Uhrwerk integriert.

Dieses Prinzip führt dazu, dass der GMT-Zeiger genau 24 Stunden für eine vollständige Umdrehung braucht, während der Stundenzeiger dieselbe Strecke in der Hälfte der Zeit zurücklegt. Mithilfe dieser Spezialfunktion und der 24-Stunden-Anzeige am Rand des Zifferblatts wird die parallele Anzeige zweier verschiedener Zeitzonen ermöglicht.

Um ihre Funktion zu erfüllen, müssen GMT-Uhrwerke präzise kalibriert werden. Die Kalibrierung stellt sicher, dass der GMT-Zeiger exakt 24 Stunden für eine volle Umdrehung benötigt, der Stundenzeiger dagegen exakt 12. Die hohe Komplexität macht GMT-Uhrwerke zu einem Meisterwerk der Feinmechanik und stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Uhrmachertechnik dar.

Sind alle GMT-Uhren Automatikuhren?

Es gibt eine große Auswahl an GMT-Automatikuhren, bei Bucherer zum Beispiel in den Kollektionen Chronomat von Breitling oder Patravi von Carl F. Bucherer. Jedoch ist nicht jede GMT- auch immer eine Automatikuhr. Die GMT-Funktion kann bei Uhren mit automatischem oder Handaufzug, Automatikuhren und Quarzuhren verbaut werden. Die Funktion selbst ist nicht vom Antriebsmechanismus einer Uhr abhängig und kann theoretisch in jedem Modell Verwendung finden. Eine mechanische Uhr mit GMT-Funktion – und darüber hinaus die Neuauflage der ersten GMT-Uhr, der berühmten „Rolex GMT Master“ – ist die „Rolex GMT Master II“, die mit einem GMT-Zeiger und einer drehbaren Lünette ausgestattet ist.

Gibt es auch GMT-Taucheruhren?

Ursprünglich wurde die GMT-Uhr als Pilotuhr konzipiert. Mittlerweile gibt es eine Reihe an Uhren mit GMT-Funktion von diversen namhaften Uhrenherstellern. Einige davon eignen sich tatsächlich als Taucheruhren – auch bekannt als DIving Watches. Dafür muss das Gehäuse vollkommen dicht sein. Mit einer Wasserdichtheit von bis zu 20 ATM ist beispielsweise die Tudor Black Bay GMT eine solche Uhr. Wichtig ist vor allem, dass die Krone nach dem Einstellen der GMT-Zeit wieder sorgfältig verschlossen wird. Nur so kann die Wasserdichtheit der Uhr gewährleistet werden.

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GMT-Uhr einstellen und ablesen

Der GMT-Zeiger lässt sich in der Regel über die Krone der Uhr einstellen. So gehen Sie dabei vor:

  1. Zunächst wird die Krone aufgedreht und für das Verstellen aller Zeiger inklusive des GMT-Zeigers auf die zweite Position herausgezogen.
  2. Nun können Sie die Zeit für Ihren Heimatort auf der GMT-Uhr einstellen: Drehen Sie die Krone einfach so lange, bis der GMT-Zeiger und der Minutenzeiger die aktuelle Zeit anzeigen. Der Sekundenzeiger bleibt inzwischen stehen.
  3. Wenn Sie die richtige Zeit eingestellt haben, drücken Sie die Krone vorsichtig in die erste Position zurück, um die Stunde einzustellen.
  4. Drehen Sie die Krone nun so lange, bis der Stundenzeiger ebenfalls die aktuelle Ortszeit anzeigt. Achten Sie darauf, dass bei Uhren mit Datumsanzeige diese mitverstellt wird, wenn die Krone in der ersten Position steht.
  5. Ist alles erledigt und sind Datum, Stunde, Minute und GMT-Zeit korrekt eingestellt, können Sie die Krone wieder zuschrauben.
  6. Reisen Sie nun in eine andere Zeitzone, müssen Sie nur die Schritte wiederholen, die dem Einstellen des Stundenzeigers dienen. Hierzu schrauben Sie also die Krone auf und bringen sie in Position 1. In dieser verstellen Sie den Stundenzeiger, ohne dass die anderen Zeiger bewegt werden. Sie brauchen sich nicht zu sorgen, dass Ihre GMT-Uhr jedes Mal nachgestellt werden muss, wenn Sie die Zeitzone wechseln –Sekunden- und Minutenzeiger laufen beim Verstellen der Stunden weiter. So wird garantiert, dass die Uhr auch noch nach dem Verstellen richtig geht.

Jetzt ist die GMT-Uhr so eingestellt, dass Sie zwei Zeitzonen zugleich ablesen können: Der Stundenzeiger gibt die aktuelle Ortszeit an, der GMT-Zeiger die Zeit in Ihrer Heimatzeitzone.

Bei GMT-Uhren mit einer drehbaren Lünette gibt es noch eine alternative Möglichkeit, auf die Sie die zweite Zeit einstellen können: Bringen Sie die Lünette in die Position, dass die 24 oben ist. Diese wird bei den meisten GMT-Uhren als nach unten zeigendes Dreieck dargestellt. Wenn Sie nun die Lünette drehen, können Sie schnell und ohne die Krone zu lösen jede beliebige Zeitzone sofort einstellen. Dazu drehen Sie die Lünette einfach so lange, bis die gewünschte zweite Uhrzeit an derselben Position ist wie der GMT-Zeiger. Besonders raffiniert und komfortabel sind GMT-Uhren, bei denen die Lünette in zwei Farben dargestellt ist. Hier findet ein Farbwechsel bei den Zahlen 6 und 18 statt. Meist gibt es eine hellere und eine dunklere Hälfte. So ist auf einen Blick erkennbar, welche Zahlen die Tag- und welche die Nachtstunden angeben. Uhren mit einer drehbaren, zweifarbigen Lünette werden z. B. von den Marken Rolex, TUDOR, Norqain und TAG Heuer hergestellt

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